Sehen

Gleichstellung ist nicht nur Frauensache, soviel hat sich in den letzten Jahren herumgesprochen. Aber welche Rolle nehmen Männer dabei ein? Fördern sie, sind sie eher unbeteiligt oder blockieren sie sogar?

In dieser Kooperationsveranstaltung des Bundesforum Männer und dem Projekt „Leaders for Equality“ der Universität St. Gallen stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:

-Was können und sollten Männer tun, wenn sie sich aktiv für Gleichstellung in der Arbeitswelt einsetzen wollen?
-Wie kann die Arbeitswelt verändert werden, damit Frauen und Männer gleichberechtigte Chancen haben?
-Wie können wir Einfluss auf den unternehmerischen und politischen Raum nehmen, damit Männer als Gleichstellungsakteure mehr in den Fokus genommen werden können?

Grundlage für die Diskussion bilden die Betriebsbefragung des Bundesforums zu Männern und Gleichstellungsmaßmnahmen sowie die Umfrage „Gleichstellungsengagement männlicher Führungskräfte in Schweizer Unternehmen“.

Trotz des Trends zu New Work und Agilität ist der sogenannte "heroische Führungsstil" in Unternehmen immer noch weit verbreitet. Dieser ist eng verknüpft mit vorherrschenden Normen der Männlichkeit, wie Stärke, Durchsetzungsfähigkeit und Autonomie.
Dies sei auch der Grund, warum sich die heroische Führung so hartnäckig hält, sagt Prof. Dr. Julia Nentwich von der School of Humanities and Social Sciences der HSG im Interview. Zwar habe dieser Führungsstil zuweilen auch seine Daseinsberechtigung. Es gelte, ihn aber um postheroische Elemente zu erweitern und auch Männlichkeitsnormen zu etablieren, welche Frauen und alternative Männlichkeiten nicht ausschliessen.

What can (male) managers do to foster equal opportunities in their company?
How can these “silent” changes promote a cultural change that is conducive to equal opportunities in the company?

This online session is part of the annual St. Gallen Diversity & Inclusion Week. Visit our website
www.inclusion-tagung.ch, where you will find more lectures and presentations on this and other editions.

Oftmals findet die Auseinandersetzung mit wichtigen Fragen der Diversity und Inklusion unter dogmatischen Gesichtspunkten statt. Wissenschaftlich fundiert setzt sich Dr. Gabriele Schambach mit der Frage auseinander. Sie forscht u.a. für die Universität St. Gallen. Im Interview mit Niels Brabandt gibt sie Einblicke in ihre Expertise und bietet konkrete Handlungsempfehlungen an.

Nach wie vor mangelt es im Management Schweizer Unternehmen an Frauen. Bislang blieb bei Gleichstellungsaktivitäten die relevante Gruppe der männlichen Führungskräfte weitgehend unberücksichtigt. Um das Potential männlicher Führungskräfte für die Gleichstellungsarbeit zu erschliessen, erarbeiten wir in dem Projekt «Leaders for Equality: Führungskräfte nutzen Chancen» das hierfür notwendige Wissen sowie Strategien und Massnahmen.

An der schweizweiten – und auch international – ersten Umfrage zum Gleichstellungsengagement männlicher Führungskräfte haben die knapp 1.200 Führungskräfte zu folgenden zentralen Erkenntnissen beigetragen:

Die männlichen Führungskräfte sind motiviert und engagieren sich für Gleichstellung.
Die Veränderung der Führungs- und Unternehmenskultur, die Erleichterung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Unterstützung von Frauen sind und bleiben wesentliche Ansatzpunkte.
Fairness und so genannten «Business-Case Aspekte» sind stärkste Motivatoren.
Das Leistungsprinzip und der Mangel an geeigneten Frauen werden als wesentliche Hürden für ein Gleichstellungsengagement angesehen. Frauen schätzen das Engagement ihrer Kollegen zurückhaltender ein.

Sie sind erstaunt, wie gut vorher für undenkbar gehaltene Arbeitsweisen wie Home-Office funktioniert haben? Sie wollen die Erfahrungen der letzten Monate nutzen, um die erlebten neuen Führungspraktiken zu verstetigen? Sie möchten gerne wissen, wie Sie aus dem Lockdown gestärkt für mehr Gleichstellung heraus treten können? Wir liefern Ihnen Impulse und Ideen.

Online Session mit Dr. Gabriele Schambach und Prof. Julia Nentwich

Gleichstellung ist kein Frauenthema. Denn um den Anteil von Frauen in Kaderpositionen zu erhöhen, braucht es die männlichen Führungskräfte. Was motiviert Männer, sich zu engagieren und was hindert sie? Welche Gleichstellungsaktivitäten können sie sich vorstellen? Und wie nehmen Frauen die männlichen Führungskräfte wahr?

Prof. Dr. Julia Nentwich und Dr. Gabriele Schambach berichten und diskutieren im Gespräch mit Manuela Bärtsch-Forster, HR Senior Projektleiterin, Verantwortliche für Vielfalt, und Hans-Caspar Schegg, Head HR International, Helvetia Versicherungen, die ersten Ergebnisse des Projektes „Leaders for Equality“.

Mehr dazu: https://inclusion-tagung.ch/

Lunch Session: Wie man männliche Führungskräfte für Gleichstellung gewinnt

Die Zeiten ändern sich! Führung verändert sich – und wird neu gestaltet. Dr. Gabriele Schambach diskutiert in drei Gesprächen mit Expert*innen: Geanina Boll von BLS Cargo Deutschland GmbH berichtet über ihre Erfahrungen als junge Frau in Führungsposition mit Generationengemischten Teams. Josef Kruckenberg von Unic zeigt auf, welches Diversity-Potentiale in neuen Organisationsformen wie Holocracy liegen. Und Petra Borrmann und Stefanie Jekal von der Bosch GmbH berichten über die Möglichkeiten zur Inclusion durch Job-Sharing.

Mehr dazu: https://inclusion-tagung.ch/

Seit rund 25 Jahren fördert das «Bundesprogramm #Chancengleichheit» die Geschlechtergleichstellung an Schweizer Hochschulen. Prof. Dr. Julia Nentwich vom Lehrstuhl für Organisationspsychologie der HSG hat mit ihrem Team diesen Prozess diskursanalytisch untersucht und zieht im Video eine Zwischenbilanz.