Das ist die zentrale Erkenntnis der schweizweit - wie international - ersten Studie zum Gleichstellungsengagement männlicher Führungskräfte, an der sich 2020 knapp 1.200 Führungskräfte aus der gesamten Schweiz beteiligt haben.
Inzwischen haben wir die Umfrage auf weitere Unternehmen und Verwaltungen in der Schweiz sowie in Deutschland ausgeweitet. Mit einem eigens für die spezifische Situation an Universitäten angepassten Fragebogen haben wir das Gleichstellungsengagement der männlichen Professoren und Dozenten an den Schweizer Universitäten untersucht.
Wenn auch Sie Interesse daran haben, mehr über das Gleichstellungsengagement männlicher Führungskräfte in Ihrer Organisation zu erfahren, dann freuen wir uns, auf Ihre Nachricht.
Im Management Schweizer Unternehmen ist der Frauenanteil nach wie vor äusserst gering. Unternehmensführungen lassen damit wesentliche ökonomische Potentiale ungenutzt. Gleichzeitig ist Chancengleichheit nicht durchgängig gewährleistet und Unternehmenskulturen und -strukturen sind nach wie vor auf männliche Erwerbsbiographien ausgerichtet. Dies ist bereits bekannt und gilt es stärker in Gleichstellungsaktivitäten zu implementieren. Zwar sind Massnahmen zur Qualifizierung und zum Empowerment von Frauen sinnvoll und notwendig - dennoch hat sich der Frauenanteil in Führungspositionen bislang zu wenig erhöht. Die Annahme, dass allein der Fokus auf Frauen die Situation ändert, greift zu kurz. Deshalb reichen Einzelmassnahmen für Frauen zur besseren Vereinbarkeit von Karriere und Familie, zur Kompetenzerweiterung wie Mentoring- und Seminarangebote, zur Implementierung von Frauennetzwerken etc. nicht aus. Denn diese Aktivitäten sind meist darauf ausgerichtet, dass sich Frauen verändern und an die Gegebenheiten der Unternehmen anpassen, was häufig auch als „fixing the women“ bezeichnet wird. Die notwendigen Veränderungen von Unternehmensstruktur und –kultur bleibt dabei jedoch weitgehend unberücksichtigt.
Durch den Fokus der Gleichstellungsarbeit als „Frauenthema“ bleibt die Rolle männlicher Kollegen, Vorgesetzter und Mitarbeiter allzu oft unthematisiert. Um den notwendigen organisationalen Wandel anzustossen ist es jedoch unabdingbar, nicht nur alle Beschäftigten im Unternehmen, sondern insbesondere die – nach wie vor überwiegend männlichen - Führungskräfte mit ins Boot zu holen.
Schon lange bevor unser Projekt startete, haben wir in unserem Forschungs- und Beratungsalltag gemerkt, dass Gleichstellung ohne Männer nicht wirklich vorankommt. Es gab aber bislang keine oder für uns wenig passende Konzepte und Ansätze, um männliche Führungskräfte systematisch einzubeziehen. Deshalb haben wir dieses Projekt initiiert.
Das Projekt «Leaders for Equality: Führungskräfte nutzen Chancen» wurde von 2019 bis 2021 vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann unterstützt. In dieser Zeit haben wir mit Schweizer Unternehmen zusammengearbeitet, um Strategien und Massnahmen für den Einbezug männlicher Führungskräfte zu entwickeln, erproben und vertiefen.
Als Projektunternehmen waren dabei: Feller by Schneider Electrik, Helvetia Versicherungen, Schweizerische Bundesbahnen SBB und die Genossenschaft Migros Ostschweiz waren als Pilotunternehmen dabei.
Begleitet wurde das Projekt in dieser Zeit durch einen Praxisbeirat mit den Expert*innen Betina Balitzki, Jürg Eggenberger, Andy Keel, Diana Kugelmann und Yvonne Seitz-Strittmatter,
Zudem bestand eine Praxispartnerschaft mit Swiss Leaders und der Handelszeitung.
Hier finden Sie vertiefende Informationen und Artikel aus der Projektzeit sowie aktuelle Beiträge.
Kontakt «Leaders for Equality»
+41 71 224 26 38
leaders4equality@unisg.ch
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